Zum Nachdenken...

 

 

Hier möchte ich über verschiedene Themen schreiben, womit ich als Züchterin  immer wieder konfrontiert werde! Ich hoffe das ich manche Hundebesitzer, Interessenten und zukünftige Käufer etwas zum Nachdenken anregen kann und das ein oder andere aus meinen Texten umgesetzt wird!

 

 

 

Entwurmung - sinvoll oder sinnlos?!

 

Leider empfehlen manche Tierärzte Ihren Kunden mindestens 2x im Jahr eine Wurmkur für den Vierbeiner ! Wenn man sich genauer mit der Thematik beschäftigt und recherchiert und dann weiß das eine vorsorgliche Entwurmung nichts bringt, im Gegenteil eher schadet dann wird zurecht der Pharmaindustrie und solchen Tierärzten eine gewisse " Geschäftstüchtigkeit" vorgeworfen.

 

 

Wenn ein Hund mit z.b Spulwürmern befallen ist, kann der aufmerksame Hundebesitzer dies sofort anhand des auffälligen Kotes bzw. der langen weißen Würmer feststellen. Selbstverständlich benötigt der Hund dann ein entsprechendes Wurmmittel. Viele Hunde mit einem ausgewogenen Immunsystem können eine geringe Anzahl an Würmern symptomlos "wegstecken". Bei geschwächten Hunden oder Welpen greift ein starker Wurmbefall den gesamten Organismus an! Die betroffenen Tiere zeigen Auffälligkeiten wie z.b Mattheit, glanzloses und struppiges Fell, Durchfall usw. Gerade Welpen aus einer " Auslands - Vermehrer Zucht" sind oft über einen langen Zeitraum ( infizieren sich meist im Mutterleib oder von Geburt an) massiv mit Würmern, Giardien, Kokzidien oder anderen Krankheiten befallen, welche lange und kostenintensive Behandlungen nach sich ziehen.

 

Nun gibt es aber viele Zweibeiner, die der Meinung sind das zu einem gesunden Hund die regelmäßige Entwurmung genau so dazugehöre wie das jährliche impfen. Das sehe ich  nicht so...

 

Manches mal wird mir von Welpenkäufern oder im Austausch mit anderen Hundebesitzern folgende Symptome geschildert:

Der Welpe/ Junghund hat einen breiigen Kot bis Durchfall, übergibt sich und ist schlapp.

Was könnte mein Hund haben?!

 

Einer meiner ersten Fragen " Ist der Hund vor kurzem entwurmt worden?!

Meistens war es dann tatsächlich so das der Welpe am selben Tag oder am vorherigen Tag aus " Sicherheitsgründen"  entwurmt wurde und der Käufer ganz erstaunt ist wie ich darauf komme!

 

Vor jedem Verkauf kläre ich auf und schildere meine Meinung dazu aber leider kommt es vor das meiner Erfahrung keinen Glauben geschenkt wird und die Hunde dies aus Unwissenheit, falscher Aufklärung beim Tierarzt oder aus Überfürsorge ausbaden müssen.

 

 

Man muss immer bedenken das sämtliche gängige Wurmmittel, Gifte sind die über einen langen und schleichenden Prozess das betroffene Haustier schädigen. In der Mehrzahl sind es neurotoxische Stoffe ( NERVENGIFT) die bei den Würmen eine Lahmheit auslösen um leichter ausgeschieden zu werden. Angeblich soll dieses Gift nicht auf das Haustier übergehen aber wenn man sich den Beipackzettel mitgeben lässt, werden Nebenwirkunken wie z.b Allergien, epileptische Anfälle, Herz - Rytmus Störung usw. aufgeführt!

 

Noch dazu kommt das eine vorsorgliche Entwurmung dem Hund nichts bringt! Ganz im Gegenteil - Diese Chemiekeule greift den Magen-Darm Trakt erheblich an und viele Tierheilpraktiker und Ich vertreten die Meinung das eine gesunde Magen - Darm Flora nach einer Entwurmung sich erst wieder mühsam unter wochenlanger Dauer herstellen und regenerieren muss. Warum also einem Hund der wahrscheinlich gar keinen Befall hat, so etwas zumuten?!

Leider wirken diese Präperate nicht vorsorglich! Wird eine Wurmkur heute vorsorglich gegeben, könnte sich der Hund morgen schon wieder anstecken.

 

 

Bitte lassen Sie statt einer regelmäßig verabreichten Wurmkur, eine Kotprobe ( über drei Tage gesammelter Kot) beim Tierarzt da! Dieser wird vor Ort und recht kostengünstig den Kot untersuchen und Ihnen NUR bei einem positiven Befund und evtl. stärkerem Befall ein Präperat mitgeben!

 

 

 

Kastration Pro & Contra

 

 

Irgendwann stehen vielleicht die ein oder anderen Hundebesitzer vor der Frage " Kastration Ja oder Nein" ?!

 

Möchten Sie eine ungewollte Trächtigkeit vermeiden? Stört sie das putzen bei jeder Läufigkeit? Zeigt ihr Rüde starken Sexualtrieb? Markiert er in die Wohnung?

Diese und weitere Beispiele zeigen Situationen in welche Hundebesitzer ins Grübeln geraten ob eine Kastration nicht sinnvoller wäre...

 

Dies lässt sich leider nicht so einfach beantworten und wie alles hat auch diese Medaille zwei Seiten! Bisweilen lassen sich (sexuell motivierte Verhaltensmuster) oder im Zusammenhang stehende Gegebenheiten dadurch vermeiden trotz allem ist und bleibt es ein operativer Eingriff, welcher wärend des Eingriffs und darüber hinaus Risiken birgt und nach dem Tierschutzgesetz ohne ausreichenden Grund

( eine Verhinderung der Fortpflanzung zählt übrigens nicht dazu) verboten ist!

 

 

Frühkastration :

 

Wichtig ist vor allem das egal welches Geschlecht der Hund hat, vor einer Kastration ( egal ob chemisch oder operativ) der Hund körperlich und seelisch gereift bzw. ausgewachsen ist. In den Hundeschulen macht man regelmäßig Beobachtungen wenn die Hunde zu früh kastriert werden. Eine negative Begleiterscheinung bei Frühkastraten ist u.a ihr Geruch! Diese riechen für ihre Artgenossen anders und werden daher oft gemobbt oder ständig bestiegen!

Eine Kastration egal ob beim Rüden oder der Hündin sollte niemals vor dem 1. Lebensjahr gemacht werden. Je später desto " besser"! Eine Hündin sollte man mindestens 2-3 Läufigkeiten " durchleben" lassen. Die Rüden benötigen ähnlich so viel Zeit um zu " reifen"!

 

Hündinnen werden in der Regel ab dem 8. Lebensmonat das erste Mal läufig. Diese Läufigkeit findet bei den meisten 2x im Jahr statt. Die Dauer der Blutung beträgt ca. +/- 20 Tage und fängt leicht an und steigert sich! Nur um sich den Arbeitsaufwand während der Blutung zu erleichtern, sollte niemals ein Argument für eine Kastration darstellen! Eine Hündin wird bis zum Lebensende läufig und ist bis in das hohe Alter auch " aufnahmefähig".

 

Die Rüden zeigen ebenfalls ca. ab dem 8. Lebensmonat erste Anzeichen der beginnenden Zeugungsfähigkeit. In der Regel sind das z.b vergrößerte Hoden, markieren, das Bein heben und "rammeln". Es gibt Rüden welche so stark hypersexuell sind und somit dauerhaft im Stress ( Futterverweigerung, Jaulen, ständige Unruhe) das es bei solchen Fällen ratsam wäre eine Kastration durchzuführen! Dies ist aber eher die Seltenheit.

 

Hündinnen welche nach jeder Läufigkeit eine Scheinträchtigkeit entwickeln, sollten ebenfalls kastriert werden. Es ist übrigens ein Ammenmärchen bzw. Irrglaube das nach einer Geburt die Hündin nicht mehr Scheinträchtig oder z.b keine Gebärmutter/Gesäugekrebs mehr bekommen kann!

 

 

 

Vor und Nachteile auf einen Blick :

 

Pro bzw. wann muss eine Kastration durchgeführt werden

 

- bei Mehrhundehaltung kann es zu einem harmonischeren  Zusammenleben führen

- schafft Erleichterung bei wiederholten Scheinträchtigkeiten

- bauchständige Hoden ( Kryptorchismus) müssen entfernt werden

- bei einer Gebärmuttervereiterung ( geschlossenen Pyometra) droht ansonsten Lebensgefahr

 

Contra :

 

-  die Gefahr der Bildung vereinzelte (Mamma) Tumore werden durch den Eingriff in den natürlichen Hormonhaushalt erhöht

- Verschiedene Risiken während / nach der Op

- leichtere Gewichtszunahme

- Harninkontinenz ( vor allem bei großen Hunderassen)

- Fellveränderung

 - Eingriff in den natürlichen Organismus des Tieres

-  es ist keine Wunderwaffe für bestehende    Verhaltensauffälligkeiten ( im Gegenteil - manche Auffälligkeiten können sich sogar verschlimmern )

 

Wer ein Operationsrisiko umgehen bzw. eine eventuelle mildernde Verhaltensauffälligkeit im Zusammenhang einer späteren Kastration beobachten möchte, hat zumindest beim Rüden eine gute Alternative mit dem Kastrationschip bzw. Hormonchip. Dieser wird wie der Identifikations Mikrochip unter die Haut "gespritzt" und gibt dort Hormone ab. Der Rüde ist dann für ca. 6 Monate - 1 Jahr chemisch kastriert. Danach muss der Chip neu gesetzt werden. Leider ist der Chip mit ca. 200,- Euro nicht günstig!

 

 

Co-Owner

was bedeutet das eigentlich?!

 

Ein Begriff der leider mittlerweile keine Seltenheit mehr ist, auf Züchterseiten angepriesen wird und immer mehr praktiziert wird!

Die "Züchter" locken mit verschiedenen Angeboten den oft ahnungslosen Käufer zu diesem Geschäft.

In der Regel läuft eine Co-Ownerschaft folgendermaßen ab:

 

 

Eine für den "Züchter X" vielversprechende Hündin wird geboren!

Der "Züchter X" besitzt schon ein Rudel mit mehreren Hunden und hat momentan keinen Platz  oder andere Beweggründe diese wunderbare Nachwuchshündin  nicht selbst zu behalten. Damit diese Hündin dem "Züchter X " aber nicht " verloren" geht, wird zwischen Käufer X und Züchter X eine Co-Ownerschaft vertraglich festgehalten!

Meistens bedeutet dies für den Käufer X einen günstigeren Kaufpreis als für die Geschwister bezahlt werden und die enstehenden zukünftigen Kosten für die Zuchttauglichkeitsuntersuchungen ab dem 1. Lebensjahr übernimmt der Züchter X.

 

1 Jahr später...

 

Die Hündin erfüllt alle Kriterien die der Züchter X sich erhofft hatte! Alle wichtigen Untersuchungen fielen positiv aus und der Züchter X hat diese Kosten getragen! Nun kommt der Zeitpunkt das die Hündin das erste Mal gedeckt werden sollte. Natürlich auch von einem Rüden aus der eigenen Zucht, welcher auch nicht beim Züchter X lebt sondern ebenfalls bei (s)einem Co-Owner! Auch hier spart der Züchter X Kosten ein, da meistens die zukünftigen Deckrüden der Zucht kostenlos zur Verfügung stehen!

 

 

Der Käufer X fährt also mit seiner Hündin zum decken! Die Verpaarung hat geklappt und nun heißt es sehnsüchtiges Warten ob das Treffen auch Früchte trägt! Der Tierarzt, welcher vom Züchter X bezahlt wird, bestätigt nach 30 Tagen die Trächtigkeit und ab diesem Zeitpunkt beginnt das große Leid der Hündin!

 

Fast immer kommen die trächtigen Hündinnen für die Geburt und Aufzucht zum Züchter X zurück! Das verursacht für die werdende Mami sehr viel Stress was sich nach neuen Erkentnissen negativ auf die Entwicklung der ungeborenen Welpen, den Trächtigkeitsverlauf und dem Geburtsvorgang auswirkt

( Epigenetik)

Die Hündin ist verunsichert, muss sich in dieser empfindlichen Phase auf neue Bezugspersonen einstellen, an ein neues Rudel gewöhnen und in einem anderen Umfeld leben!

Wie schrecklich muss die Hündin sich fühlen?!

 

 

Ich kann und möchte mir das gar nicht vorstellen wie man ein Tier so ausbeuten kann!

Wie ich oben beschrieben habe, wird die Hündin das ganze Prozedere jetzt ca. 4-5 Mal in ihrem Hundeleben ertragen müssen!

 

Es ist ein wunderschöner Wurf mit 9 Welpen geworden! Leider sind durch einen gestörten Geburtsverlauf drei Welpen verstorben und die Hündin hat anfängliche Schwierigkeiten die Welpen richtig zu umsorgen! Dies alles könnte die Co-Owner Vereinbarung verursacht haben!

 

Trotzdem freut sich der Züchter über sechs Welpen die es bis zum Auszug geschafft haben! Vertraglich festgehalten wurde damals u.a das der komplette erwirtschaftete Gewinn an den Züchter X geht!

 

Bei einer Hündin welche in Co-Ownerschaft "lebt" mag das nicht viel sein aber bei z.b 10 Hündinnen sieht das schon anders aus! Das sind dann 10 Würfe im Jahr zusätzlich zu den eigenen Würfen plus das der Züchter X viele Vorteile genießt! Denn wär leistet die komplette Erziehung im Welpenalter? Fährt voller Sorge zum Tierarzt wenn ungewöhnliche Sympthome auftreten? Wer hat fast das ganze Jahr über Kosten wie Futter, Versicherungen, Tierarzt usw?

 

Richtig! Der Käufer X

 

Ich hoffe Sie merken an meiner Darstellung, auch wenn der Beitrag mit Absicht etwas überspitzt dargestellt wurde, das eine Co-Ownerschaft Tierquälerei bedeutet und nur der Züchter daraus einen Vorteil hat!

 

 

Unterstützen Sie so etwas nicht -

Augen auf beim Hundekauf!

 

Bitte lassen Sie die Finger von solchen Züchtern!

 

- Bitte beachten -

( Meine Geschichte der Hündin mit ihren Welpen ist frei erfunden )


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